Erste Saisonhälfte Sommer 2020

Die erste Hälfte dieser ungewöhnlichen Saison ist vorüber und so ist es Zeit, kurz zurückzublicken. Ich durfte bereits drei Rennen laufen, wobei die persönliche Bestzeit von 13:26.01min klar als Höhepunkt zu nennen ist.


Als ich mich Mitte Februar von meiner Trainingsgruppe in Manchester verabschiedete, war oder konnte uns nicht bewusst sein, dass dies ein Abschied für gut fünf Monate sein wird. In diesen fünf Monaten trainierte ich grundsätzlich in Zürich. Anfangs Mai reiste ich jedoch für mein erstes Höhentrainingslager nach St. Moritz. Während eines Monates bereitete ich mich auf die kommende Saison vor. Aufgrund des Coronavirus planten wir mit einer Saison von Mitte August bis Mitte September. Da Swiss Athletics, in Zusammenarbeit mit einigen Meetingorganisatoren, die CHAMPS-Series auf die Beine gestellt hat, konnte ich früher als geplant in die Saison einsteigen. Da ich das Training und den Aufbau nicht innerhalb eines Monates komplett umstellen konnte, dienten die zwei Rennen in Luzern und Bern als sehr gute Trainingswettkämpfe.

 

In Luzern ging es über die ungewohnte Distanz Meile (1609m) zur Sache. Ungewohnt in der Schweiz aber nicht in den Ländern England und Amerika. Die sogenannte «magische Meile», eine Meile unter 4:00min, wird mit viel Prestige in Verbindung gesetzt. Als Teil einer englischen Trainingsgruppe war oder ist mir diese spezielle Bedeutung bewusst. Das Rennen in Luzern wurde vom Pacemaker aus Frankreich ideal aufgegleist, sodass am Ende drei Läufer unter der magischen Marke blieben. Mit einer Zeit von 3:58.83min und einem Sieg konnte ich ideal in die Saison einsteigen. Das gute Renngefühl und die Schnelligkeit waren wie erwartet aber noch nicht vorhanden.

 

Um an diesen zwei Punkten weiter arbeiten zu können, ging es nach dem Wettkampf in Luzern direkt nach St. Moritz für ein zweites Höhentrainingslager. Mit grosser Freude durfte ich bei diesem zweiten Aufenthalt in St. Moritz wieder auf die Unterstützung meines Coaches und meiner Trainingsgruppe zählen. Nach drei Wochen in der Höhe ging es für einen Kurztrip nach Bern für das CITIUS CHAMPS.

 

Über die Distanz von 2’000m konnte ich mich in einem internationalen Feld messen. Diese Distanz lief ich das letzte Mal als U16-Athlet an den Schweizermeisterschaften. Eine neue persönliche Bestzeit war daher das grosse Ziel für dieses Rennen :-). Leider lief es mir im Rennen nicht wunschgemäss. Das gute Laufgefühl fand ich leider nicht und machte einige taktische Fehler. So verpasste ich mit 5:00.47min und einem zweiten Platz sowohl die 5:00min-Grenze als auch den Tagessieg über 2’000m.

 

Beide Resultate zeigten jedoch, dass ich auf dem richtigen Weg bin für meine Wettkämpfe im August und September. Mit diesen positiven Anzeichen ging für eine letzte Woche zurück nach St. Moritz. Nach dem Höhentrainingslager ging es für einige Tage nach Zürich, bevor ich mich auf den Weg nach Dortmund machte.

 

Leider erhielt ich keine Startmöglichkeit für das Diamond League Meeting in Monaco. Die Startliste in Dortmund versprach aber ein gutes Rennen, da viele Athleten mit ähnlichen persönlichen Bestzeiten gemeldet waren. Aus diesem Grund wollte ich dieses Rennen für einen guten ersten Schritt vorwärts nutzen. Mit einer Zeit von 13:26.01min konnte ich diesen gewünschten Schritt realisieren. Die alte persönliche Bestzeit konnte ich um fast 12 Sekunden verbessern und viel Selbstvertrauen tanken. Dieses Selbstvertrauen möchte ich bei einem hoffentlich schneller gelaufenen Rennen nutzen können. Die nächste Möglichkeit bietet sich am 29. August 2020 in Göteborg. Wünscht mir viel Erfolg!