Mit der Jungfrau-Meile am 8. September 2017 ging eine weitere Saison zu Ende. Eine Saison, die ich meinem Umfeld zu verdanken habe.
Aus diesem Grund möchte ich als erstes ein ganz grosses Dankeschön aussprechen. Dieses Dankeschön gilt den Menschen, die mich in einer sehr schwierigen privaten Zeit aufgefangen und unterstützt haben. Diesen Menschen habe ich zu verdanken, dass ich nach einer gewissen Zeit wieder an den Sport denken konnte und wollte. Wie sehr ich diesen Menschen dankbar bin, kann ich leider nicht in Worte fassen.
Aus sportlicher Sicht war dies eine sehr erfolgreiche Saison mit einigen Highlights.
Für den Winter 2016/2017 habe ich mir kein geringeres Ziel als eine Top-20 Platzierung an den Cross-Europameisterschaften in der U23 Kategorie gesetzt. Den ersten Schritt, die Selektion, konnte ich mit den zwei Selektionsläufen in Regensdorf und Tilburg (NED) meistern. Der zweite Schritt wurde zu einer Herkulesaufgabe. An der Startlinie der Cross-Europameisterschaften trifft sich jeweils die ganze europäische Spitze der Mittel- und Langstreckenläufer. Mit dem 17. Rang konnte ich mein hochgestecktes Ziel sogar noch um drei weitere Rangierungen übertreffen. Für mich ein perfektes Rennen und eine grosse Genugtuung für die Arbeit im Winter.
Der Sommer 2017 stand im Zeichen der Universiade in Taipei (Taiwan). Ich wollte mich für diesen Grossanlass sowohl über die 1’500m wie auch über die 5’000m Distanz qualifizieren. Bei meinem ersten Versuch über die 5’000m Distanz gelang mir dies an der Langen Laufnacht in Karlsruhe (GER) bereits mit einer Zeit von 13:57.98min. Ohne Druck konnte ich mich so an die zweite Herausforderung, die 1’500m Distanz, wagen. Massarbeit lieferte ich bei meinem zweiten Rennen über die 1’500m Distanz in Oordegem (BEL) ab. Mit einer Zeit von 3:43.49min konnte ich die Limite um eine Hundertstelsekunde unterbieten. Ende Juni durfte ich zum ersten Mal die Schweiz an den Team-Europameisterschaften in Vaasa (FIN) über die 3'000m Distanz vertreten. Dieser Einstand bei der Elite gelang mir mit einem 4. Rang und 9 Punkten ausserordentlich gut. Das Schweizer Team schaffte das fast Unmögliche und stieg mit dem 3. Rang in die Super League (höchste Liga) auf. Als Vorbereitung auf die Universiade wagte ich an den diesjährigen Schweizermeisterschaften der Aktiven (Zürich) den Doppelstart über die 5’000m und 1’500m Distanz. Am Freitagabend durfte ich im Dauerregen von Zürich meinen ersten Schweizer Meistertitel bei den Aktiven feiern. Tags darauf wählten meine Konkurrenten eine clevere Taktik und lancierten ein schnelles Rennen. Aufgrund der müden Beine vom Vorabend konnte ich dieses schnelle Tempo nicht mitgehen und lief auf den 4. Schlussrang. Eine kleine Enttäuschung.
Nach einem dreiwöchigen Trainingslager in St. Moritz kam nun das absolute Saisonhighlight – die Universiade. Die Universiade, auch bekannt als World University Games oder in der deutschen Sprache Olympiade der Studenten, fand dieses Jahr in Taipei (Taiwan) statt. Die Dimension dieses Grossanlasses mit 7'600 Athleten aus 145 Ländern und 13'000 Volunteers war schlicht und einfach überwältigend. Überwältigend war auch mein Resultat über die 5’000m Distanz. Mit dem 8. Rang wurde mein erstes Diplom an einem Grossanlass der Aktiven Tatsache. Über die 1’500m Distanz verpasste ich die Finalqualifikation um 22 Hundertstel und landete auf dem 13. Schlussrang. Der Gewinn des Diploms übertraf meine Erwartungen bei Weitem und stellt den grössten Erfolg in meiner Laufbahn dar.
Vier von fünf Ziele habe ich in der vergangenen Saison erreicht. Das Nichterreichen der gewünschten Zeit über 1’500m muss mich aber nicht beunruhigen, da ich die Gewissheit habe, dass ich die gewünschten Zeiten in den Beinen hatte. Leider hatte ich in der zweiten Saisonhälfte keine Gelegenheit, um dies zu zeigen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Was bleibt ist ein Diplom und sehr viele gute Erfahrungen von meinem wichtigsten Wettkampf des Jahres – der Universiade.
An dieser Stelle möchte ich auch ein Dank an meine Sponsoren richten. physio watt, New Balance, Fussball-Corner Oechslin, Dietiker Neujahrslauf und der Leichtathletik Club Regensdorf unterstützen mich auf meinem Weg zu ganz grossen Zielen. Herzlichen Dank für diese Unterstützung.